Der CoolTourist
will Sie auf höchst subjektive Weise zu einer Reise durch partielle Welten der Kultur einladen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie u.a. aktuelle Rezensionen zu
Musik (Schwerpunkt: Americana, Folk, Country, Rock), Film, Sprechtheater und Belletristik (Schwerpunkt: deutschspr. Literatur des 20. und 21. Jh.)
Eines langen Tages Reise in die Nacht – Instrumentalversion
frei nach Eugene O’Neill
im Staatstheater Nürnberg (Schauspielhaus)
„Das Einzige, was im Stück geschieht, geschieht im Gespräch. Indirekt, in Rede und Gegenrede entfaltet O`Neill die Charaktere seiner Deformierten“. So beschrieb der Literaturwissenschaftler Axel Schalk in seiner Abhandlung über das moderne Drama (Reclam, 2004) Eugene O’Neills Drama „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ (entstanden 1946, uraufgeführt aber erst 1956). Daher ist es zunächst ein äußerst wagemutiges Experiment, das Regisseurin Rieke Süßkow hier eingegangen ist, wenn sie den Text zu einer 75-minütigen „Instrumentalversion“ verdichtet ...
Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne
Die Legende von Sleepy Hollow (nach der Erzählung von Washington Irving)
UA im Staatstheater Nürnberg (Schauspielhaus)
Im Nachgang zu den unvermeidlichen Halloween-Kapriolen präsentiert das Staatstheater Nürnberg ein grusliges Horror-Tableau auf der großen Schauspiel-Bühne. Hausautor Philipp Löhle hat Washington Irvings Erzählung „Die Legende von Sleepy Hollow“ (1820 in seinem „Sketch Book of Geoffrey Crayon“ erschienen) zu einem szenischen Kessel mit Süßem und Saurem umgeschrieben, bei dem die Parole lautet: Kopf oder Kürbis - Hauptsache schrill ...
Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne
Don McLean: American Boys
Im Oktober 1971 überraschte Don McLean die Musikwelt mit seinem Song „American Pie“, der mit einer Länge von 8:42 Minuten erzählt, wie die amerikanische Rock-Musik ihre Unschuld verloren hat. Trotz mancher verrätselter poetischer Bilder und der epischen Länge stand der Song 19 Wochen an Nummer 1 der US-amerikanischen Billboard-Charts. Doch die Zeitabstände zwischen den neuen Alben wurden ab den 1980er Jahren immer größer. Insofern darf man es fast als Überraschung werten, dass McLean nun mit einer Sammlung von 13 neuen Songs (alle selbst geschrieben, vier davon in Kooperation mit seinem Freund Vip Vipperman) wieder ein Lebenszeichen abgibt ...
Ausführliche CD-Kritik unter Hör.Test
Lesung Christiane Neudecker im Literaturhaus Nürnberg am 15. 10. 2024
In der Titelgeschichte reist eine Ich-erzählende Schriftstellerin während der Pandemie nach Spanien, wo sie in einer Villa an der Costa del Sol einen kostenlosen Arbeitsplatz bekommen hat. Der Deal mit dem Villenbesitzer lautet: „Ich kann so lange bleiben, wie ich will. Aber ich darf erst abreisen, wenn ich ihm den ersten Satz für mein neues Buch überreiche“. Verfolgt wird sie von einer Schar von LeserInnen, die sich im Umfeld der Villa ansiedeln - „wo sie schlafen, weiß ich nicht“ - und von den Verlockungen der Künstlichen Intelligenz. Diese Ausgangssituation trägt die etwa 90 Seiten lange Erzählung, die schließlich in der Fixierung des geforderten ersten Satzes endet: „Im Klassenzimmer regnete es unaufhörlich“ ...
Ausführlicher Bericht unter Lit.Live
Nicholas Ofczarek und Musicbanda Franui präsentieren "Holzfällen" von Thomas Bernhard
im Toscana Congress Gmunden
Vor genau vierzig Jahren beschäftigte ein mittelschwerer Literatur-Skandal die Republik Österreich, der in seinen Abläufen an die heutige Debatte über Cancel-Culture erinnert. Dauer-Provokateur Thomas Bernhard hatte seinen neuen Roman „Holzfällen“ veröffentlicht: eine gnadenlose Abrechnung mit der Wiener Kultur-Schickeria ...
Ausführliche Kritik des Abends unter Lit.Live
Thea von Tauperitz von Kristoffer Keudel
im Theater Hof (Studio)
Rechtzeitig zu Beginn der Internationalen Hofer Filmtage 2024 hat das Theater Hof ein filmhistorisches Projekt ins Programm gehoben. Kristoffer Keudel bekam den Auftrag, aus der Lebensgeschichte von Thea von Harbou (1888 - 1954) ein Theaterstück zu komponieren. Der regionale Bezug ergibt sich aus der Tatsache, dass Thea in Tauperitz, einem Ort nahe Hof geboren und aufgewachsen ist ...
Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne