Dorota Maslowskas neuer Roman "Andere Leute"
Als Dorota Maslowska im zarten Alter von 19 Jahren ihren ersten Roman („Schneeweiß und Russenrot“, 2002) veröffentlichte, sprachen viele von einer literarischen Sensation - etwa vergleichbar mit dem Debüt des 20jährigen Bret Easton Ellis („Unter Null“, 1985) oder der 18jährigen Helene Hegemann („Axolotl Roadkill“, 2010): provokante Sprache, Authentizität, Tabubrüche, experimentelle Poesie - das waren die Ausrufezeichen, die diese jungen Schriftsteller setzten. Seitdem ist einiges Wasser die Weichsel hinabgeflossen und Maslowska legt nun, 17 Jahre später, als Popstar der polnischen Literatur schon ihren vierten Roman vor: „Andere Leute“. Von Altersweisheit jedoch keine Rede, der Mut und die Wut sind ungebrochen, die knapp 160 Seiten sind ein wuchtiger Poetry Slam ins Gesicht der Leser. Was sich da an drei Tagen kurz nach Weihnachten in der Welt der Warschauer Plattenbauten rund um die Hauptperson Kamil Janik (32) abspielt, erinnert stark an Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ - allerdings in einer verschärften Neuköllner Gangsta-Rap-Version ...
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